Challenge Roth 24.06.2007
Nach vier Starts beim Ironman in Frankfurt, habe ich mich in diesem Jahr für Roth entschieden, der Klassiker, den muß man mal gemacht haben.
Leider konnte Kirsten, wir beide wollten dieses Jahr in Roth starten, nicht teilnehmen.
Für die, die es interessiert, möchte ich meine Erfahrungen dieses Tages gerne kurz berichten.
Die erste Langdistanz macht man ja in der Regel des Ankommens wegen, bei den Folgenden hat man aber sicher doch einige Erwartungen an sich selbst, was die Zeit angeht. Roth, so hört man immer wieder, ist bekannt für seine „schnelle Radstrecke“, das Schwimmen im Kanal einfach, da immer geradeaus. Unter diesen Voraussetzungen habe ich mir meinen Zeitplan gestrickt, es sollte aber ganz anders kommen…
Der Schwimmstart war im Gegensatz zu Frankfurt aufgrund der Gruppenstarts (ich war in der ersten Startgruppe um 6:20 Uhr) wirklich sehr entspannt, keine Prügelei, einfach losschwimmen und immer geradeaus. Nach einigen hundert Metern habe ich Thomas am Ufer entlangspazieren gesehen, das fand ich lustig, er hat mich fast die ganze Strecke begleitet und wir haben uns immermal zugewunken. Hätte ich das mal lieber nicht gemacht, vielleicht ist deshalb so eine schlechte Schwimmzeit am Ende herausgekommen.
Nach der ersten Wende (ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir eine ganz gute Zwischenzeit an) ging es dann zwei endlose Kilometer geradeaus, das war voll langweilig und ich habe dann etwas nachgelassen. Ich war nach dem Schwimmen beim Blick auf die Uhr gleich mal richtig frustriert, 1:24 h, wieder nicht unter 1:20 h ! So bin ich dann aufs Rad gestiegen, und der Frust über diese blöde Schwimmzeit wurde größer und größer. Bei KM 20 (was bei mir eigentlich sonst erst bei Lauf-KM-20 anfängt) hatte ich eigentlich gar keine Lust und Kraft mehr weiterzumachen und die Frage nach dem Sinn dieser Schinderei quälte mich, es lief einfach nicht, hatte noch nicht mal einen 30-er Schnitt, also wann kommt endlich der Teil der Strecke, der so schnell sein soll ?! Dann mußte ich am Ende der ersten Runde auch noch austreten, was mich ca. 5 Minuten gekostet hat, da ich bei dieser Gelegenheit meine Startnummer noch befestigt habe, die ich beinahe verloren hätte…
Auf der zweiten Runde lief es dann etwas besser, ich habe mich aus meinem Tief herausgeschafft, aber viel war dann nicht mehr zu retten. Was mir gar nicht gefiel war, daß die schnellen Männer aus späteren Startgruppen ständig an mir vorbeiflogen, das hat mich doch auch ziemlich genervt. Stimmungsnester wie der Solarer Berg haben bei mir nicht das erwartete Gänsehautfeeling hervorgerufen, das war alles irgendwie völlig emotionslos für mich.
Nun zum Laufen, das war dann halt die dritte Schinderei, Gedanken wie „nie wieder“ und „warum mache ich das überhaupt“ begleiteten mich 42 km. Dazu kamen Seitenstechen und bei KM 32 bis 38 recht starke Rückenschmerzen, trotzdem wurde es am Ende meine persönliche „Langdistanz-Marathon-Bestzeit“, habe auf den letzten Kilometern noch zwei Altersklassen-Konkurrentinnen aufgesammelt, leicht am „D“ auf der linken Wade zu erkennen.
Auf den letzten hundert Metern vor dem Ziel ist noch eine – mir ewig vorkommende – Steigung zu bewältigen gewesen, ich hab‘ gedacht ich pack’s nicht, wo ist dieses verdammte Ziel !! Nun, der Zieleinlauf war dann eigentlich so, wie der ganze Tag für mich war, reine Formsache, fertig, duschen, essen und das war’s.
Der Tag mit den besten Bedingungen für einen guten Wettkampf, nämlich super Wetter und super Stimmung an der Strecke, war halt nicht mein Tag.
Trotzdem möchte ich abschließend sagen: Ich bin wieder um eine Erfahrung reicher, es war halt doch irgendwie toll dabei zu sein und auch bin ich stolz, es wieder geschafft zu haben, egal in welcher Zeit.
Nun, liebe Roth-Freunde und -Liebhaber, seid mir bitte nicht böse, daß ich zu diesem Wettkampf jetzt gar nicht so viel positives Schreiben konnte, aber das waren halt meine Eindrücke an diesem Tag, an einem anderen Tag hätte ich es vielleicht anders empfunden.
Zum Schluß noch ein Dankeschön an alle, die mir mit Anrufen und SMS viel Glück gewünscht haben.
Ich wünsche allen, die am kommenden Sonntag in Frankfurt starten auch viel Glück und einen erfolgreichen, superschönen Tag!
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